Zum Olympiasieger im Einer-Rudern wurde der deutsche Ruderer Oliver Zeidler gekrönt. Bei den Frauen triumphierte in Paris die Niederländerin Karolien Florijn. Beide mehrfache Weltmeister gewannen ihre ersten Goldmedaillen unter den fünf Ringen.
Der achtundzwanzigjährige Zeidler dominierte die letzten drei Weltmeisterschaften und war auch vor drei Jahren in Tokio der Hauptfavorit. Das olympische Rennen konnte er damals jedoch unter schwierigen Bedingungen nicht meistern und schaffte es nicht einmal ins A-Finale. Diesmal zögerte er nicht und beherrschte die zweitausend Meter lange Strecke souverän. Für Deutschland holte Zeidler die erste olympische Medaille im Männer-Einer seit Sydney 2000, als Marcel Hacker Dritter wurde. Mit Gold knüpfte er an die Legende Thomas Lange an, der 1988 in Seoul und 1992 in Barcelona triumphierte.
„Dafür habe ich in den letzten drei Jahren so hart gearbeitet. Es steckt viel Schweiß und Tränen dahinter. Eine Goldmedaille in den Händen zu halten, ist ein unglaublich tolles Gefühl“, sagte Zeidler in einem Fernsehinterview, der erst 2017 dem Rudern den Vorzug vor seiner Schwimmkarriere gab. Die Einer-Ruderer schlossen das Ruderprogramm der Spiele in Vaires-sur-Marne unerwartet ab. Ihr Rennen musste um mehr als eine Stunde verschoben werden, weil Jewgenij Salaty, der unter neutraler Flagge antrat, aufgrund von Verkehrsproblemen nicht rechtzeitig zur Anlage kommen konnte. Der belarussische Ruderer gewann dann sensationell die Silbermedaille, als er im Endspurt den Niederländer Simon van Dorp überholte.